Trainingsspiele

Das Trainieren kann man nicht nur aus Büchern lernen. Es gehört Übung und Erfahrung dazu. Oft ist die Theorie auch viel einleuchtender und leichter zu verstehen, wenn man in der Praxis erleben kann, was sie bedeutet. Aus diesem Grund stelle ich hier Trainingsspiele zur Verfügung. Sie sollen theoretisches Wissen praktsch erfahrbar machen und zur Übung dienen. Das kann natürlich nicht das Training mit Tieren ersetzen, kann aber vielleicht den ein oder anderen Aspekt veranschaulichen. Darüber hinaus soll es Spaß machen, denn auch wenn wir uns üben und uns selbst trainieren soll das mit Freude geschehen! Viel Spaß beim Ausprobieren.

Das Matching Law wurde 1961 von Richard Herrnstein, einem Schüler von B.F. Skinner, formuliert. Es ist die mathematische Form eines psychologischen Modells zum Entscheidungsverhalten. Dieses Modell gilt für Tiere wie z.B. Hunde, Katzen und Pferde aber auch mit einer größeren Variablität auch für Menschen. Es hilft noch heute Trainiern und Psychologen, Verhalten zu vesrtehen.

Das Matching Law beschreibt, in welchem Verhältnis die Entscheidung, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, in Relation zu der zuvor erfahrenen Verstärkung steht. Einfach ausgedrückt heißt das:

Was besser belohnt wird, wird öfter gezeigt.

In diesem Zusammenhang kann "besser" bedeuten, dass es die Belohnung öfter für dieses Verhalten erhalten wurde (quantitativ), oder dass die Belohnung an sich besser war(qualitativ). Was besser bedeutet, ist immer aus der Sicht dessen zu sehen, der die Belohnung bekommt. Es könnte ja sein, dass ein Stück Schokolade für mich keine tolle Belohnung ist, wenn ich gerade den Bauch so richtig voll habe und mir fast übel wird. In diesem Fall ist mir vielleicht eine Streicheleinheit lieber. Das kann sich aber auch schnell wieder ändern. Was eine gute Belohnung war, können wir feststellen, wenn sie als Verstärker funktioniert hat und sich damit das Verhalten entsprechend ändert.

Was bedeutet das nun für unser Training?

Durch die Verstärkung erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten wieder gezeigt wird.

Das ist nicht nur mathematisch sondern auch biologisch sinnvoll. Die Verhaltensökonomie lehrt uns, dass ein Tier immer versuchen wird, mit dem geringst möglichen Aufwand soviel Futter wie möglich zu bekommen. Dies nutzen wir gezielt im Training, indem wir

möglichst nur erwünschtes Verhalten verstärken und unerwünschtes Verhalten nie.

Jeder, der das schon mal probiert hat, weiß, dass das leichter gesagt als getan ist. Mit meinem Trainingsspiel zum Matching Law können Sie das hier direkt einmal ausprobieren, ohne Angst haben zu müssen, ein Tier zu "versauen". Hier gibt es jetzt die Möglichkeit das grundelegende Prinzip mit Spaß zu erfahren.

Probieren Sie doch einmal folgende Dinge aus:

  • Wie sieht es mit Ihrer Konzentration aus? Ist es für Sie besser 3 Mal 1 Minute zu trainieren oder 1 Mal 3 Minuten? Bei welcher Variante bringen Sie Ihren Hund weiter?
  • Aus dem Matching Law, kann man ableiten, dass ein verpasster Click nicht so schwer wiegt, wie ein falscher Click, weil man kein unerwünschtes Verhalten verstärkt. Könenn Sie das im Spiel nachvollziehen?
  • Wie gut können Sie Beobachten und die verschiedenen Hundeverhalten unterscheiden? In der schwierigsten Stufe sind die Verhalten manchmal nur für 0,6 Sekunden zu sehen!
Trainieren Sie konzentriert und mit einem klaren Bild von dem, was Sie verstärken wollen und was nicht.

Sie werden in dem Spiel schnell merken, dass das Früchte trägt. Und jetzt nehmen Sie das mit in den Trainingsalltag mit Ihrem Tier. Sie werden erstaunt sein, wie schnell Ihr Tier nun verstehen kann, was Sie von ihm wollen.

Hundebilder von www.animatedimages.org.

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